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Reger Austausch beim Fachtag: „Diskriminierung - (k)ein Thema für unsere Beratung

Köln. 29. Juni 2016

Diskriminierung ist in Deutschland an der Tagesordnung. Laut einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) haben 31 Prozent aller Menschen in Deutschland in den letzten 24 Monaten eine Diskriminierung erlebt. Bisher fehlten umfangreiche und detaillierte Daten zu Diskriminierungserfahrungen. Dies liegt zum Teil daran, dass solche Erfahrungen oft nicht gemeldet werden, ein weiterer Grund sind lückenhafte oder einseitige Studien. In der Untersuchung der ADS wurden nun endlich Diskriminierung aufgrund aller im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) genannten Merkmale und alle Lebensbereiche berücksichtigt. An der Studie nahmen bundesweit über 18.000 Menschen teil, davon 2.270 in Nordrhein-Westfalen.

Bei den Befragten in NRW waren hauptsächlich die Lebensbereiche Arbeitsleben (23,8 %), Öffentlichkeit und Freizeit (16,8 %) und Bildung (10,3%) betroffen. Es wurde vor allem rassistische Diskriminierung (30,5%), Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (25,6 %), der Religion und Weltanschauung (20%), der Behinderung (19,6 %) und der sexuellen Orientierung (16,9 %) gemeldet. Darüber hinaus sehen 17,7 Prozent der Teilnehmenden in NRW den gesetzlichen Schutz vor Diskriminierung als überhaupt nicht ausreichend an und nur 26,6 Prozent war ein regionales Beratungsangebot bekannt.

Daher stand das Thema Diskriminierung auf dem Fachtag vom Anti-Rassismus Informations-Centrum (ARIC) Nordrhein-Westfalen, der Integrationsagentur AWO Mittelrhein,des Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Köln und dem Netzwerk ‚ADBS für NRW‘ auf der Tagesordnung. Die Veranstaltung mit dem Titel „Diskriminierung - (k)ein Thema für unsere Beratung“ wurde von 60 Aktiven aus unterschiedlichen Bereichen und unterschiedlicher Professionen besucht. Nathalie Schlenzka von der ADS stellte die Ergebnisse der Erhebung vor. Mira Ragunathan berichtete in ihrem Impulsreferat über „Grundlagen der Antidiskriminierungsarbeit und Herausforderungen des zielgruppenübergreifenden Ansatzes“, Martina Puschke von Weibernetz e.V. stellte „Praxiserfahrungen in der Interessenvertretung und Selbsthilfe für FrauenLesben und Mädchen mit Beeinträchtigung“ vor. An moderierten Tischen und in Workshops hatten die Teilnehmenden ausreichend Zeit für Austausch über eigene Erfahrungen in der Antidiskriminierungsarbeit.

Der Fachtag hat gezeigt, dass das Thema Diskriminierung in vielen professionellen Feldern eine große Rolle spielt und die Zusammenarbeit über verschiedene Zielgruppen hinaus gewünscht ist.Es wurde deutlich, dass gerade vor dem Hintergrund zunehmender ausgrenzender Bevölkerungseinstellungen und struktureller Diskriminierung Bündnisse zwischen den einzelnen Interessengruppen wichtiger sind denn je.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Köln|Integrationsagentur AWO Mittelrhein| Netzwerk ADBs für NRW | Anti-Rassismus Informations-Centrum, ARIC-NRW e.V., |Integrationsagenturen Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit NRW
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